Der Bedarf an Büroräumlichkeiten nach Corona

Das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner hat eine neue Marktstudie bezüglich den wichtigsten Bürostandorten veröffentlicht. Untersucht wurden im Winter 2021/2022 47 Standorte in Deutschland anhand einer durchgeführten Online-Befragung von circa 2.500 privatwirtschaftlichen Entscheidern. Grundlegendes Interesse war, wo sich noch Investitionen in eine Büroimmobilie lohnen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Homeoffice auf dem Vormarsch. Viele Marktexperten vermuten sogar, dass das Arbeiten von Zuhause das Potenzial hegt, das klassische Arbeiten in einem Büro in einem Unternehmen zukünftig zu ersetzen. Ziel der Befragung war es, eine bessere Charakterisierung über die Entwicklung des Bedarfs an Büroräumlichkeiten in naher Zukunft in Verbindung mit modernen Büroarbeitsmodellen nach dem Ende der Pandemie besser bewerten zu können.

Das Resultat der Studie zeigt deutlich: Obwohl Homeoffice und Veränderungen in der Bürowelt bereits enorm auf positive Resonanz stoßen, bleibt das klassische Büro vor Ort aus Unternehmersicht aber weiterhin signifikant.

Pro und Contra aus Unternehmersicht

Pro Homeoffice

  • 57,4 % Zeitersparnis
  • 34,0 % ruhiges, entspanntes Arbeiten & bessere Work-Life-Balance
  • 19,0 % minderer Flächenbedarf & sinkende Betriebskosten

Ein Drittel der Befragten reichten keine der genannten Gründe aus, um sich positiv auf das Homeoffice einzustimmen.

Contra Homeoffice

  • 33,4 % hoher Koordinationsaufwand für Meetings
  • 30,0 % effizientere Arbeit vor Ort
  • 28,0 % sinkende Identifikation mit dem Unternehmen & fehlender regelmäßiger Kontakt zu Kolleginnen/Kollegen

Etwa 74 % der privatwirtschaftlichen Entscheider sehen in der zunehmenden Vorliebe für Homeoffice die Verkleinerung der Büroflächen als möglichen Auslöser an, gefolgt von einer Reduzierung der Kosten durch kleinere Räumlichkeiten (44,6 %). Diese Entwicklungen machen sich am künftigen Bedarf von Büroflächen bemerkbar, denn 38,8 % der Befragten können sich eine Erweiterung der Büroflächen tatsächlich vorstellen, wenn dadurch eine Optimierung der Arbeitsumstände für die Mitarbeiter erzielt wird. Rundum ist erkennbar, dass eine höhere Arbeitsplatzqualität durch mehr Bürofläche erwirkt werden kann.

Diese Erkenntnis entspricht auch den genannten Auswahlkriterien neuer Büroimmobilien. Knapp 60 % sehen die Arbeitsplatzqualität als den wichtigsten Aspekt bei der Auswahl an. Dicht gefolgt von 57,7 %, die eine gute Erreichbarkeit als ausschlaggebend empfinden. Überraschenderweise liegt das Kriterium der günstigen Miete mit 16,5 % weit hinter anderen Kriterien. Kennzeichnende Punkte wie eine imposante Architektur (11,9 %) oder ein geräumiger Empfangsbereich (2,9 Prozent) werden als nicht sehr relevant eingestuft.

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