10 häufigste Baumängel bei neuen Häusern

Immer wieder ärgern sich Bauherren über auftretende Baumängel an ihren Neubauten, durch welche sie nachträglich tief in die Tasche greifen müssen, um die Mängel zu beheben. Langzeitstudien haben bewiesen, dass immer wieder dieselben Baumängel auftreten. Dabei handelt es sich nicht nur um Bauausführungsmängel, sondern es entstehen bereits Mängel durch fehlerhafter Planung oder bei nicht ausreichender Bauüberwachung. Um später nicht böse überrascht zu werden, sollte die Abnahme des Bauwerks unbedingt mit einem Bausachverständigen durchgeführt werden.

1. Feuchter Estrich

Der neu verlegte Fußbodenbelag zeigt nach einiger Zeit Verfärbungen, Feuchtstellen, Anhebungen oder Schimmel auf?
Grund dafür ist, dass der Estrich noch nicht die erforderliche Belegreife hatte, der ausgewählte Fußboden wurde zu früh auf den noch feuchten Estrich verlegt.

Tipp: Führen Sie eine Materialprobe zum Feststellen der Restfeuchte durch!

2. Undichter Keller

In den Kellerräumen bildet sich Schimmel, feuchte Stellen und Verfärbungen?
Der Bemessungswasserstand und die Bodenverhältnisse müssen zu jedem Kellerbauwerk vor Planung und Ausführung erhoben werden. Eine unsachgemäße Kellerabdichtung führt nämlich zum Eindringen von Feuchtigkeit und Nässe.

Tipp: Prüfen Sie sorgfältig die Arbeit des Rohbauunternehmens!

3. Luftundichtes Gebäude

Wird es im Haus nicht richtig warm oder gibt es unangenehme Luftzüge in den Räumen?
Ausschlaggebend dafür ist eine undichte Gebäudehülle. Diese entsteht oftmals durch nicht sorgfältig ausgearbeitete Übergänge zwischen Putz und Fenster oder Türen. So kann dann Regen und kalte Luft eindringen, was auch zu Wasserschäden führen kann. Außerdem geht Wärmeenergie verloren, da die erwärmte Raumluft entweicht. Dies verursacht unnötig hohe Heizkosten.

Tipp: Veranlassen Sie die Durchführung einer Blower-Door-Messung!

4. Risse im Mauerwerk/in der Fassade

Haben sich treppenförmige Risse im Mauerwerk oder in der Fassade gebildet?
Dies könnte darauf hindeuten, dass das Haus sich nicht gleichmäßig auf den Baugrund setzt, es sich durch weitere Bautätigkeiten bewegt oder die Wandköpfe nicht zug- und druckfest an die Dachkonstruktion angeschlossen sind. Je größer der Riss, desto größer die Gefahr von eindringender Feuchtigkeit und anschließender Schimmelbildung.

Tipp: Bessern Sie Risse unmittelbar nach deren Entstehung aus!

5. Geringer baulicher Schallschutz

Sie leben in einem Doppel- oder Reihenhaus und fühlen sich durch den Kinderlärm der Nachbarn oder deren ständige Familienfeiern gestört?
Es ist davon auszugehen, dass die Schalltrennfuge nicht ordentlich eingesetzt wurde, die der akustischen Trennung von Bauteilen dient. Somit sind beide Hausteile nicht schallentkoppelt.

Tipp: Achten Sie auf Ihre Wohnqualität und Ihre Gesundheit durch fachgerechten Einbau!

6. Schäden in der Wärmedämmung

Sie heizen, aber die Wärme bleibt nicht in ihren vier Wänden gespeichert?
Dann wurde der Einbau der Wärmedämmplatten nicht sachgemäß nach Vorgabe durchgeführt. Dadurch kommt es zu Rissbildungen, wodurch Wasser von außen hinter die Dämmung laufen kann. Bereits die abkühlende Luft schadet der Dämmung, da sie Feuchtigkeit abgibt. Außerdem müssen dadurch hohe Energiekosten getragen werden.

Tipp: Lassen Sie die Wärmedämmung von einem Fachmann durchführen, wenn Sie Fördermittel von der KfW beantragen möchten!

7. Undichter Haussockel

Sind der Fußboden und die angrenzenden Wände durchfeuchtet, weisen die Wände kaputten Putz und Salzausblühungen auf?
Vermutlich wurde der Haussockel nicht fachgerecht gegen Feuchtigkeit und Salze aus dem Boden geschützt. Mangelhaft angebrachte oder fehlende Abdichtungen sind häufig der Grund.

Tipp: Bekämpfen Sie erst die Ursache und anschließend die entstandenen Schäden!

8. Fußbodenheizung funktioniert nicht optimal

Ihre Füße spüren kaum wohlige Wärme, wenn Sie barfuß über den Boden laufen?
Das kann daran liegen, dass die Heizleitungen in einem zu großen Abstand voneinander verlegt wurden. Der Fußbodenbelag, Möbel und Teppiche spielen hierbei ebenfalls eine Rolle.

Tipp: Lassen Sie den Großteil des Fußbodens unbedeckt, damit die Wärme gleichmäßig aufsteigen kann!

9. Legionellen-Bildung

Gibt es im Haus Wasserleitungen, in welchen Trinkwasser über einen längeren Zeitraum steht?
Darin können sich Bakterien, wie Legionellen, ungehindert vermehren und gesundheitliche Probleme beim Einatmen der Keime unter der Dusche verursachen. Solche Leitungen müssen, wenn sie nicht benutzt werden, komplett entleert werden, durch ein Entleerungsventil am tiefsten Punkt der Leitung.

Tipp: Bauen Sie sich eine Legionellen-Schaltung ein, damit das Wasser eine Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius einhalten kann!

10. Feuchte Bäder

Im Bad riecht es modrig und es bestehen bereits Schimmelablagerungen?
Grund dafür sind oftmals falsch angebrachte Dichtungen unter den Fliesen. Beim Duschen oder Baden steigt die Luftfeuchtigkeit rapide an und gelangt so hinter die Fliesen. Dort kann sich dann unbemerkt Schimmel bilden.

Tipp: Lüften Sie regelmäßig das Badezimmer nach dem Duschen oder Baden!

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