Auswirkungen des Mietendeckels in Berlin

Am 30.01.2020 trat in Berlin das Gesetz zur Neuregelung gesetzlicher Vorschriften zur Mietenbegrenzung (MietenWoG) in Kraft – der sogenannte Berliner Mietendeckel. Dieses Gesetz beinhaltete grundsätzliche Regelungen wie den Mietenstopp, die Mietobergrenze, die Mietabsenkungen und die Begrenzung der Modernisierungsumlage. Befristet wurde dieses Gesetz auf fünf Jahre. Am 25.03.2021 war Schluss damit, denn dieses Gesetz wurde vom Bundesverfassungsgericht als nichtig erklärt, da es nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

Einige Monate später schauen wir - anhand einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft - darauf, welche Auswirkungen der Berliner Mietendeckel auf private Vermieter hatte.

Im Frühjahr 2021 wurden 283 private Vermieter Berlins befragt:

15 % gerieten in diesen 14 Monaten in starke finanzielle Schwierigkeiten, sogar 4 % konnten ihren Immobilienkredit nicht mehr tilgen. Somit stand bei vielen Vermietern offensichtlich weniger Geld zur Verfügung als zuvor. Dies zeigt sich auch daran, dass rund die Hälfte nicht mehr dazu bereit war, ihr Mietobjekt zu renovieren, obwohl es sich teilweise nur um kleine Malerarbeiten handelte. Daher eingehend war die Bereitschaft zu energetischen Sanierungen natürlich stark gesunken. Für viele Befragten dient das Mietobjekt als Kapitalanlage für die Altersvorsorge. Selbst hier gab jeder Fünfte an, dass er im Zeitraum des Mietendeckels Nettoverluste aus der Vermietung bewältigen musste.

Die Befragung ergab zusätzlich, dass es während der Gültigkeit des Mietendeckels bei 44 % der Vermieter zu einem Mieterwechsel kam. Eine weitere Auswirkung des Mietendeckels ist, dass zuvor noch 64 % der Vermieter online die Möglichkeit über Wohnungs- und Immobilienportale nach neuen Mietern zu suchen, nutzten. Diese Zahl sank aber um zehn Prozent aufgrund des Mietendeckels. Im Gegenzug stieg die Zahl derer Vermieter, die privat über Freunde oder Bekannte ihr Mietobjekt in neue Hände gaben. Grund dafür ist der geringere Aufwand; denn die Suche nach einem neuen Mieter wird umso zeitaufwändiger, desto mehr die Nachfrage das Angebot übersteigt.

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